CATRIN BOLT: MONOKULTURELLE STILLLEBEN

Foto: Catrin Bolt

Wir freuen uns sehr, Euch zur nächsten Eröffnung des Schaufensters von Catrin Bolt einzuladen!

Eröffnung: 16.5.2024, 18 Uhr
Installation: 16.4. – 24.9.2024
Wo: Wohnprojekt Kohlenrutsche, Am Tabor 29, 1020 Wien

In Anlehnung an gemalte Stillleben zeigen Monokulturelle Stillleben (2022) nicht verschiedene Früchte, sondern nur eine Frucht in Massen. Es handelt sich dabei um Lebensmittel, die an klassische Vorlagen erinnern, die, wie Fragmente davon, in scheinbar unendlicher Kopie abgebildet werden. Indem die Fotos Anleihe an barocken Stillleben nehmen, eröffnen sie eine Zeitspanne, in der sich der Stellenwert von Lebensmitteln, deren Produktion und Umgang damit stark verändert hat.

Traditionelle Stillleben zeigen Reich-tum und Fruchtbarkeit, aber auch Vergänglichkeit in der Natur. Mit der massen-haften Darstellung des Gleichen wird die Entwertung der Produkte und deren Abstraktion zur Ware thematisiert. Die Fotos können als ein Abbild der Land-schaft gelesen werden: landwirtschaftliche Produktion bedeutet meist Monokul-tur, Massenproduktion und Reduktion auf wenige Pflanzen- und Tierarten. Die Marktlogik gestaltet nicht nur unser Essen, sondern auch unsere Umwelt und Umgebung.

Stillleben sollen ansprechend und schön wirken. In der Serie analoger Fotogra-fien, zu der auch die präsentierte Arbeit zählt, wirken die Fotos über die Farb-gebung von nur einer Frucht fast monochrom. Neben Zitronen zeigen weitere Stillleben der Serie auch Karotten, Kartoffeln, Paprika, Radieschen, Gurken, Wassermelonen, Weintrauben und Semmeln.

Catrin Bolt befasst sich mit der inhaltlichen, geschichtlichen und architektonischen Komplexität von Räumen und Orten. Mithilfe von Fotos, Skulpturen und Installationen – über minimale Eingriffe und unorthodoxe Darstellungen – werden diese in ihrer Vielschichtigkeit erfahrbar. Neben dem Begriff des erweiterten öffentlichen Raums und der konzeptuellen Befragung von Ausstellungen erforscht die Künstlerin das Potenzial von Kunst in Alltagsräumen. Im Gebrauch und der Neuperspektivierung von Alltagsgegenständen, die oft auf humorvolle, ironische und spielerische Weise symbolisch umgewertet werden, sowie mit den Kunstgriffen von Fiktionen, Fakes und subtilen Irritationen trotzt sie gesellschaftlichen Gegebenheiten neue Sichtweisen ab. Mit diesen Strategien macht sie gesellschaftliche Absurditäten ebenso wie die imaginäre, aber auch reale Macht von Zeichensystemen sichtbar.
(Text in Auszügen von Tania Hölzl)

INI-ZSAMMTISCH - WOHNPROJEKTE

Die Initiative Gemeinsam Bauen & Wohnen lädt zu einem gemeinsamen Zsammtisch – diesmal bei und in Kooperation mit uns, dem Wohnprojekt Kohlenrutsche! 

Die Einladung wendet sich an Bewohner*innen von gemeinschaftlichen Wohnprojekten mit dem Ziel eines Austausches und einer Vernetzung.

Wann: am Freitag, 28. April 2023, um 19:30 Uhr
Wo: Im Erdgeschoss der Kohlenrutsche, Am Tabor 29, 1020 Wien 

Bitte um Anmeldung unter kontakt@inigbw.org, um die Organisation zu erleichtern.

Weitere Infos:
https://www.inigbw.org/veranstaltung/ini-zsammtisch-wohnprojekte

Lasst uns aufeinander schauen, damit wir gemeinsam gefährlich sein können

Foto: Andrea Ancira

von Andrea Ancira, Gabriela López Dena & Maru Calva

Eröffnung: Freitag 17. Juni 2022, 18.00
Posterinstallation: 18. Juni – 18. September, 2022 
Wo: Wohnprojekt Kohlenrutsche, Am Tabor 29, 1020 Wien

Welche Rolle und welchen Platz haben Affekt und Fürsorge in unserer Arbeit — für einen Körper, eine Gemeinschaft, eine Erinnerung? Dieses Poster ist Teil der (take-away archives), ein von Andrea Ancira und Gabriela López Dena kuratiertes Projekt, das Archivmaterial aus verschiedenen Sammlungen, die mit feministischen Kämpfen in Verbindung stehen, aktiviert und in Umlauf bringt. Mit grafischen Elementen und Textteilen aus Julia Morandeira Arrizabalagas Buch “Cuidémonos entre nosotrxs para ser peligrosxs juntxs” (“Lasst uns aufeinander schauen, damit wir gemeinsam gefährlich sein können”) will dieses Plakat eine öffentliche Diskussion über die Politik des füreinander Sorgens beginnen. Morandeiras Buch befasst sich mit den affektiven Ökonomien, die durch soziale künstlerische Praktiken entstehen und den Strukturen der Unterstützung, die sie hervorbringen. Fern von moralisierenden oder individuellen Darstellungen werden affektive Ökonomien und Care-Arbeit in einer erweiterten, porösen, glitschigen und zähflüssigen Weise verstanden.

Referenz: Julia Morandeira Arrizabalaga, “Cuidémonos entre nosotrxs para ser peligrosxs juntxs”, Beta-Local, 2015, das Teil der öffentlichen Bibliothek von Aeromoto ist.
Design: Maru Calva

Andrea Ancira ist Herausgeberin, Autorin, Kuratorin und freischaffende Forscherin. Ihre Arbeit situiert sich an der Schnittstelle von Kunst, Politik und Experimentieren als ein Ort der Imagination, des (Ver)lernens und affektiver Recherche. https://a-a-g.me

Maru Calva ist Künstlerin und erforscht in ihrer Arbeit die Grenzen und Beschränkungen von Publikationen als Unterstützung künstlerischer Praktiken. Sie leitet das Ninguéma Grafikdesignstudio in Mexico City und ist Mitgründerin von Aeromoto, einer öffentlichen Bibliothek für zeitgenössische Kultur in Mexico City. www.ninguem.mx

Gabriela López Dena ist eine in Mexico City geborene und aufgewachsene Architektin. Ihre Arbeiten erkunden, wie sich antikapitalistische feministische Praktiken mit Arbeitsrecht, Grundbesitz und leistbarem Wohnen auseinandersetzen können. https://dena.mx

Das Wohnprojekt Kohlenrutsche ladet in seinem Fenster Künstler*innen dazu ein, sich mit Formen und Bedingungen des Zusammenlebens in der Stadt zu beschäftigen. Damit wollen wir eine Auseinandersetzung und einen Austausch mit unserer gerade entstehenden Nachbarschaft beginnen. http://www.kohlenrutsche.at/

Konzept & Organisation: Sabine Bitter, Christina Linortner, Helmut Weber, Julia Wieger mit Nina Hoechtl

TAG DER OFFENEN TÜR IN WIENER GEMEINSCHAFTLICHEN WOHNPROJEKTEN

Die Kohlenrutsche ist mit drei Führungen dabei!

Wann: am Sonntag, 26. Juni 2022. Jeweils um 10:30, 12:30 und 14:30 Uhr findet eine Führung statt. Dauer ca. 50 min. 
Wo: Treffpunkt vor dem Haus – Am Tabor 29. 

Der Tag der offenen Tür findet im Rahmen des dreitägigen Baugemeinschaftsforums 2022 der Initiative “Gemeinsam Bauen und Wohnen” statt. 

Weitere Infos:
https://www.inigbw.org/veranstaltung/gemeinsam-bauen-und-wohnen-wege-aus-der-nische-in-den-mainstream

GRÄTZLOASE "CORSO AM TABOR"

Foto: Christoph Ulbrich

Eine kleine Oase in der Betonwüste.

Im Spätsommer 2021 haben die Bewohner:innen des Hauses eine Grätzloase errichtet. Sie bringt ein bisschen wilde Natur auf die Straße. Der offene Metallrahmen erinnert an ein japanisches Teehaus. Bänke, Pflanzen und ein wenig Schatten die zum Verweilen oder kurzen Lustwandeln einladen. Die Eröffnung wurde mit einem Hoffest – auch für die angrenzenden Nachbarhäuser – gefeiert.

Die Errichtung der Grätzloase wurde von der Lokalen Agenda21 mit 3.000,- Euro gefördert.

https://graetzloase.at/

WOHNPROJEKTEFRÜHSTÜCK IM PROJEKT KOHLENRUTSCHE

Wann: Sonntag, 19. September 2021 – 10:00 Uhr

Die Initiative Gemeinsam Bauen und Wohnen lädt am Sonntag, den 19. September 2021 ab 10:00 Uhr (bis ca 13:00) zum Wohnprojekte-Frühstück im Wohnprojekt Kohlenrutsche am Tabor 29 (Nordbahnhof) ein.

Im Rahmen einer Hausführung können wir das Projekt kennenlernen und erhalten Informationen bei einem gemütlichen Zusammensitzen und Frühstück.

Das Haus umfasst 35 Wohneinheiten, das Erdgeschoss belebt die städtische Umgebung durch ein Gewerbelokal und eine Kindergruppe für hausinterne und externe Kinder. Solidarisches Wohnen für Menschen, die woanders oft diskriminiert werden, so auch Asylberechtigte und Menschen mit Beeinträchtigung.

Weitere Infos zum Projekt:
www.inigbw.org
www.inigbw.org/veranstaltung/wohnprojektefruehstueck-im-projekt-kohlenrutsche-0

Anmeldungen zum Frühstück bitte an kontakt@inigbw.org

OPEN HOUSE UND GRÄTZL-GSPUSI

Foto: Hadwig Fink

Samstag 11.09. in der Kohlenrutsche !!!!

Willkommen zum Open House, 10.00 – 17.00 Uhr, und zum Grätzl-Gspusi, 15.00 -22.00 Uhr

Die Besichtigung des Hauses ist ab 10.00 möglich.

Nachmittags wollen wir gemeinsam feiern und starten um 15.00 Uhr mit einem kleinen Kinderprogramm, anschliessend bringen “Rita and the Runaways” Bewegung und akustischen Genuss. Für Buffett und Getränke ist gesorgt.

See you 🙂

Open House Wien
https://openhouse-wien.at/plan/kohlenrutsche

STEFANIE SEIBOLD: EXPROPRIATING APPROPRIATORS*

Foto: unbekannt

Die Arbeit im Fenster wird präsentiert im Zusammenhang mit der Publikation S*I*G, Essay #11, herausgegeben von Megan Francis Sullivan. www.sig-verlag.net 

Installation: 5.5.-6.8.2021
Post-Eröffnungsfeier: 24.6.2021, 17-20 Uhr

Wo: Schaufenster Wohnprojekt Kohlenrutsche, Am Tabor 29, 1020 Wien

Der Titel Expropriating Appropriators*, der sich grob mit “die Aneigner enteignen” übersetzen lässt, verweist auf unterschiedliche Momente ihrer Aneignung von Mode, Körpern und Bilder, die in der Arbeit gleichzeitig zu sehen sind. Stefanie Seibold hat über mehr als 20 Jahre Ausschnitte aus mainstream Modezeitschriften, wie z.B. der französischen Vogue, gesammelt, die ihrem queeren und feministischen Begehren Ausdruck geben. Mit der Collage für das Fenster aus ihrem Archiv eignet sich Stefanie Seibold die Bilder von als Frauen gelesenen Models durch ihren queeren und feministischen Blick an und enteignet dabei den heteronormativen Blick der Modemagazine.

Die Installation lehnt sich an das Format und die Ästhetik von Werbeplakaten im öffentlichen Raum an, deren vorherrschende Heteronormativität allerdings durch die Montage der Bilder, die Körper, Blicke und Kleidung der abgebildeten Models in Frage gestellt wird. In einem Ausschnitt von einem Interview mit Elfriede Jelinek aus dem Jahr 1989, das ebenfalls aus einem Modemagazin stammt, spricht die Autorin darüber, wie und warum sich Feministinnen für Mode interessieren. Das Gespräch mit Jelinek verdeutlicht die Ambivalenz, die notwendiger Weise in Prozessen der Aneignung vorherrschender kultureller Bilder und Praxen zu finden ist.

STEFANIE SEIBOLD

Stefanie Seibold ist eine Künstlerin, die Arbeiten in verschiedenen Medien produziert und in ihrer Praxis unterschiedliche Strategien wie Recherche, Publikationen und Ausstellen und Kuratieren anwendet. Ihre Arbeiten wurden unter anderem im Kunstzentrum De Appel in Amsterdam, im 21er Haus und MUMOK in Wien, an der Akademie der Künste in Berlin, und im Württembergischen Kunstverein Stuttgart gezeigt. 2020 veröffentlichte sie gemeinsam mit Alice Maude-Roxby das Buch Censored Realities: Changing New York (Camera Austria). Seibold unterrichtet derzeit an der Akademie der bildenden Künste in Wien als Leiterin des Fachgebiets Gender&Space.

*as coined by Craig Owens, in: The Discourse of Others: Feminists and Postmodernism, 1983

POSTERINSTALLATION: LET’S ORGANIZE!

Foto: Petja Dimitrova

Eine Serie von Zeichnungen von Petja Dimitrova für die UNDOK-Kampagne zur Unterstützung von Selbstorganisierung undokumentiert Arbeitender

Wann: 21.08.2020 – 31.1.2021
Wo: Wohnprojekt Kohlenrutsche, Am Tabor 29, 1020 Wien

In seinem Fenster lädt das Wohnprojekt Künstler*innen ein, sich mit Formen und Bedingungen des Zusammenlebens in der Stadt zu beschäftigen. Die Kampagne „Let’s Organize!“ von Petja Dimitrova für die UNDOK-Anlaufstelle ist das erste künstlerische Projekt, mit dem das Wohnprojekt Kohlenrutsche eine Auseinandersetzung und einen Austausch mit seiner gerade entstehenden Nachbarschaft beginnen möchte.


Du arbeitest ohne Aufenthaltspapiere oder Beschäftigungsbewilligung? Du musst länger als 12 Stunden am Tag arbeiten? Du hast deinen Job verloren und es fehlt noch Lohn? Du sorgst dich um deine Gesundheit, hast aber keine Kran-kenversicherung? Du hast wegen deines Aufenthaltsstatus Angst, ärztliche Hilfe aufzusuchen?

Wende dich an uns! Die UNDOK-Anlaufstelle informiert dich, wie du deine Rechte als Arbeitnehmer*in einfordern und durchsetzen kannst – anonym, kostenlos und in verschiedenen Sprachen. Denn ob mit oder ohne Papiere:

Sozialversicherungsgesetze, Arbeitsrecht und kollektivvertragliche Mindeststandards gelten für alle Menschen, die hier arbeiten!

Das Wissen um die eigenen Rechte ist die wichtigste Voraussetzung, um sich gegen Arbeitsausbeutung zu wehren. Aber: Nicht immer und nicht alles kann auf dem rechtlichen Weg durchgesetzt werden – insbesondere, wenn du aus einem Land außerhalb der EU kommst.

Manchmal kann Organisierung mehr bewirken. Es gibt viele Möglichkeiten, dir Gehör zu verschaffen und auf schlechte Arbeitsbedingungen aufmerksam zu machen: Austausch mit anderen Kolleg*innen, die Öffentlichkeit informieren, eine Kampagne planen, eine Aktion durchführen. Nur gemeinsam können wir Macht aufbauen, um uns gegen Ausbeutung zu wehren. UNDOK unterstützt dich und deine Kolleg*innen, wenn ihr euch organisieren wollt – mit Vernetzung, Wissen und Weiterbildung.

UNDOK

UNDOK (www.undok.at) ist eine Initiative von Gewerkschaften, der Arbeiterkammer Wien, der Österreichischen Hochschüler*innenschaft, NGOs sowie migrantischen Selbstorganisationen und antirassistischen Aktivist*innen.  

PETJA DIMITROVA

Petja Dimitrova  (http://petjadimitrova.net) ist bildende Künstlerin und Aktivistin und lebt seit 1994 in Wien. Ihre künstlerische Praxis bewegt sich zwischen bildender Kunst, politischer und partizipativer Kulturarbeit. Sie arbeitet in Kollektiven und mit politischen Initiativen, hat an zahlreichen Ausstellungen, Publikationen und Podiumsdiskussionen teilgenommen und lehrt an der Akademie der Bildenden Künste Wien.

VERMIETUNG UNSERER RÄUME

Aufgrund der aktuellen Covid-19-Situation finden die Vermietungen der Küche/Zentrifuge im Erdgeschoß den gültigen Bestimmungen entsprechend statt.